Kleines aPC Mai 2018 ergänzt Jänner 2019

Vorbemerkung

Das Verhältnis zwischen Mensch und PC ist voll von Missverständnissen.
Wer einen PC erwirbt, kauft ein - bestenfalls - halb fertig Produkt, das er
selbst erst fertigstellen muss. Wer das nicht will, sollte mit einem Smart -
Phone oder Tablet vorlieb nehmen (es ist natürlich auch möglich auf Computer
ganz zu verzichten). Diese Broschüre soll die Tätigkeit des
„Customisierens" eines PCs beschreiben. Customisieren ist sicher kein sehr
schöner Ausdruck aber dem umständlichen „den Bedürfnissen des Benutzers
anpassen" doch vorzuziehen.
Alles was ich hier beschreibe verwende ich selbst und ich bin daher überzeugt,
dass es funktioniert. Dennoch kann es vorkommen dass abhängig von der Hardware
und Software Ausstattung das eine oder andere nicht oder anders funktioniert.
Garantien gibt es in der EDV generell keine.

Hinweis: Bitte sorgfältig lesen, die Ratschläge sind sehr konzentriert.

Warnung!

Diese Broschüre handelt NICHT
von künstlicher Intelligenz (Algorithmen, Bots)
von sozialen Medien
von Spielen, virtueller Realität,
die Cloud wird nur am Rande und abfällig erwähnt.
Das Internet ist unvermeidlich.

Erster Teil

1. Allgemeines
Der Computer (PC) ist ein besonders universelles Werkzeug. Jeder versteht, dass
man ein Fahrrad pflegen muss. Auch eine Kreissäge muss man ölen. O.K. ein Hammer
bedarf keiner Pflege. Aber ein PC sehr wohl. Man hat es nicht mit einem Stück
Unterhaltungselektronik zu tun, das man im Wesentlichen nur einschalten muss,
wie einen Fernseher oder DVD Player. Dafür kann er aber auch, wenn man sich
auskennt, sehr nützlich sein.
Natürlich gibt es auch Gründe möglichst wenig am PC zu ändern. Diese Ratschläge
richten sich an Jene, die bereit sind Mühen und Risken einzugehen um möglichst
viel aus ihrem PC herauszuholen. Jedenfalls empfehle ich dringend mit einem
Betriebssystem unabhängigen Tool zu sichern. ZB Clonezilla.
Ich selbst habe erst kürzlich erlebt, dass ich Windows durch fehlerhafte offizielle
Updates nicht mehr starten konnte. Hätte ich keine Sicherung gehabt, hätte ich
neu installieren müssen.
Also fangen wir an:
Sie kaufen einen PC mit Windows.
Auf diesem PC ist im Wesentlichen das Betriebssystem und eine Auswahl von
Software (Programmen), mehr oder weniger nützlich und brauchbar
Sie haben mehrere Partitions aber nur eine richtig große, die C Platte.
Ich möchte kurz erklären wozu Partitions eigentlich gut sind:
Partitions unterteilen Ihre Platte. Es ist klar, dass es nützlich ist das
Betriebssystem von den Daten zu trennen. Wenn das Betriebssystem etwas hat,
durch einen Virus (Trojaner oder was auch immer) häufiger aber durch
versehentliches Löschen misslungene Installationen oder ähnliches, dann ist es
nützlich wenn man nur das Betriebssystem zurückladen, oder neu installieren
muss, die Daten (Fotos, Musik, Filme, Dokumente, Scans, Mails) betrifft das
nicht. Oft verspricht Microsoft dass ein Umstieg ohne Datenverlust möglich ist,
wenn sie das Betriebssystem und die Daten auf unterschiedlichen Partitions
haben, ist das so wie so selbstverständlich.
Verschiedene Partitions erlauben unterschiedliche Sicherungs Zyklen!
Das Betriebssystem müssen sie maximal ein Mal im Monat sichern. Fotos, Scans und
ähnliches sichern sie vielleicht alle 14 Tage. Wie oft sie berufliche Daten
sichern sollen, kann ihnen niemand sagen. Wenn sie die Daten einer Woche locker
in 2 Stunden nach erfassen können, genügt es wenn sie wöchentlich sichern. Wenn
sie sagen, die Daten von 2 Tagen nach zu erfassen wäre ein Wahnsinn, müssen sie
täglich sichern. Wichtig ist, dass sie die Daten stets 2 mal besitzen. Also:
Berufliche Daten als Belege und im Computer. Sonstige Daten im Computer und auf
der Sicherung. Wenn ihre Speicherkarte des Fotoapparates voll ist, kopieren sie
die Fotos auf den Computer, sicheren sie, und dann löschen sie erst die
Speicherkarte. Wenn ihnen das als zu umständlich erscheint, empfehle ich die
Verwendung von zwei Speicherkarten.
Erwähnen möchte ich noch since – sichert alles was sich seit einem bestimmten
Zeitpunkt geändert hat - und incremental Saves – sichert alles was neu oder
geändert ist. Verwende since Saves allerdings nicht (incremental sehr wohl).
Also: sie brauchen mindestens 2 Partitions für das Betriebssystem und die Daten.
Partitions können sie übrigens auch auf externen Festplatten und USB Sticks
anlegen.
Natürlich ist es empfehlenswert private Daten von beruflichen Daten zu trennen.
Es steht ihnen frei Fotos, Dokumente usw.. in verschiedenen Partitions
abzuspeichern. Sicher können/sollen sie Porno Filme von Familien Videos trennen.
Verborgene Partitions gibt es übrigens nicht. Im Linux können sie Dateien oder
Ordner mit einem Punkt („.“) beginnen lassen und man sieht sie nur bei
Verwendung bestimmter Options. Ein besonderer Schutz ist das aber nicht.
Verschlüsselung aller Daten ist im Prinzip möglich, habe ich aber noch nie
verwendet. Stelle mir vor dass dadurch alles viel langsamer und umständlicher
wird.
Noch einige Worte zu den Katalogen:
Kataloge – Ordner - Folder – Directories
Beispiel für die branchenübliche Sprachverwirrung. Bleiben wir beim deutschen Ordner.
Es kann sein, dass sie noch nie Ordner angelegt haben, wenn sie Partitions erzeugen kommen
sie aber kaum drum herum.
Das anlegen eines Ordners ist in Windows und Linux fast gleich.
Wenn sie die rechte Mautaste drücken wird ein so genanntes Kontext Menue angezeigt
Hier gehen sie auf neuen Ordner geben einen beliebigen Namen ein, return.
Auf die Idee Ordner mit heiklen Inhalten „Sonstiges“ zu nennen sind schon viele gekommen.
Unter dem Ordner können sie weitere Ordner und Files anlegen. Ein File (Datei) ist
ein Endpunkt darunter gibt es nichts mehr. Files (Dateien) legt man meist nicht
an sondern Kopiert sie von der Speicherkarte des Fotoapparates, sie entstehen
aus Software oder aus Downloads.
Dann kopiert man sie in den Ordner wo sie halt nach Ansicht des Benutzers
hingehören. Es gibt „Kopieren“ oder „Ausschneiden“ bei letzterem wird die Quelle
gelöscht.

2. Wozu ist ein PC gut?
Jeder kennt Word, Excel, Outlook, Power Point.
Nur zur Information:
Sowohl der Bau der Pyramiden als auch die Mondlandung wurden ohne Excel
Tabellen geplant.
Ist das alles? Natürlich nicht, werden sie sagen, die ganzen Möglichkeiten
des Internets, Google usw. sind ja auch noch da.
Stimmt schon. Aber auch das ist noch lange nicht alles.
Ich verwende den Computer nicht zuletzt als Medien Center. Ich besitze etwa
20.000 mp3 Musik Files und viele Filme.
Der Vorteil: Wenn ich ein Musikstück oder einen Film suche muss ich nicht mühsam
stierln (österreichisch für „suchen“), sondern kann elektronisch suchen.
Der PC steht neben dem Fernseher und der Stereo Anlage und ersetzt den DVD
Player. Ein PC sollte einen HDMI Ausgang und ein DVD Laufwerk haben.
Diese Verwendung ist nicht zuletzt dadurch möglich, da ich 2 Betriebssysteme am
Computer habe. Windows und Linux (Ubuntu). Warum darüber nachdenken welches
System das bessere ist - man kann das Beste aus beiden Systemen nützen.
Damit sie Ubuntu neben Windows leicht installieren können sind - Überraschung -
Partitions notwendig.
Bei der Gelegenheit: Es ist nicht empfehlenswert, Smart
TVs zu kaufen, denn wenn sich im Internet wesentliche Teile ändern, werden die
nicht mehr funktionieren. Vielleicht gibt es Firmware Updates, vielleicht können
sie die installieren, vielleicht funktioniert es. Bei Windows oder Linux
Betriebssystemen bekommen sie Updates automatisch, gratis. Es geht nichts über
einen normalen PC, der natürlich mit dem Fernseher verbunden sein kann (und
sollte). Wenn sie ihren großen, gut ausgestatteten PC, nicht zum Fernseher
verlegen wollen oder können, dann kaufen sie sich einen kleinen billigen PC ohne
Betriebssystem aber mit DVD Laufwerk (die Meinung von Apple Managern ist mir
egal) und HDMI, installieren Ubuntu schließen ihn über HDMI an den Fernseher
an, und schon haben sie ein Smart TV + DVD Player + Media Center.
Probleme gibt es allerdings mit der Fernbedienung. Funk Tastatur und Maus
können diese ersetzen. Aber auch IR oder Remote Control vom Smart Phone sind
möglich. Beachten sie auch die finanzielle Seite: Ein einfacher
Fernseher ca. 300 Euro ein PC ca. 300-500 Euro. Ein Smart TV 1.500 aufwärts.
Allerdings habe ich nichts für Computer Spiele übrig. Das senkt die Kosten
erheblich.

3. Von der Theorie zur Praxis
Wir brauchen also Werkzeuge zum Partitionieren und Sichern. Dazu grundsätzlich:
Werkzeuge zum Partitionieren, Sichern/Wiederherstellen sollten (müssen) ihr
eigenes Betriebssystem mitbringen. Es ist klar, dass sie nicht mit dem
Betriebssystem die Platte/Partition bearbeiten können auf der das Betriebssystem
liegt. Behauptungen der Art, das wäre doch möglich, glauben sie bitte nicht.
Jedenfalls beides kann Partition Magic (Pmagic), kostet allerdings etwas, ich
glaube derzeit 11 Dollar. Dieser bescheidene Betrag ist aber wirklich gut
investiert. Betriebssysteme liegen meist (eigentlich immer) als iso Files vor.
Diesen iso File kann man auf eine CD oder DVD (nach Größe) brennen oder auf
einen USB Stick spielen. Verwendet man CD oder DVD muss man das BIOS oder UEFI meist
nicht ändern, bei USB muss man die BOOT Reihenfolge anpassen
Der USB Stick ist zwingend falls man kein DVD Laufwerk hat, ist aber auch deshalb
vorzuziehen, da Änderungen auf USB Stick gespeichert werden können. Bei CDs und DVDs
ist das natürlich nicht möglich. Klar, einen USB Stick muss man im Fall einer
neuen Version nicht wegwerfen.
Pmagic runter laden und auf USB Stick speichern, mit Universal USB
Installer oder bei UBUNTU 18.04 verwenden sie: usb-creator-gtk (im Terminal).
Der USB Stick wird mit FAT32 formatiert. Sie können die Software auf
beliebig vielen USB Sticks speichern und jeden USB Stick auf beliebig vielen
Computern verwenden ohne dass Zusatzkosten anfallen.

Merke: Brauchbare Dinge sind wohlfeil oder gratis. Nur völlig unnötiger Mist ist
teuer.

Dem BIOS beibringen, den USB Stick als Boot Medium zu akzeptieren. Alles nicht
ganz trivial. Entweder Interesse zeigen, oder etwas mehr für einen USB Stick
mit Pmagic ausgeben. Um die Änderung im BIOS kommen sie nicht herum.
Die erste Frage ist also: Wie komme ich ins BIOS (UEFI). Das ist leider nicht
einheitlich. Immer muss man nach drücken des Start Knopfs eine bestimmte Taste
drücken. Diese kann sein : Entf/Del , F1, F2, F8, F12, ESC. Bei einigen PCs
führt F12 zu einer Auswahl des BOOT Mediums, das ist praktisch da können sie sich
die Änderung im BIOS sparen. Ansonsten nur die BOOT Reihenfolge ändern, sonst nichts
Empfohlenen Reihenfolge:
USB
DVD Laufwerk
Festplatte
Recht vorsichtig sein, vorher im Internet informieren. Beachten dass BIOS
meist nur die englische Tastatur kennt. Also Schema der englischen Tastatur
bereit halten.
Sie werden merken, dass sie bei der PC Administration immer wieder die
englische Tastatur brauchen.

WICHTIG
Merken sie sich die F Taste mit der sie ihr
BIOS auf Standardwerte zurücksetzen können.
Dann F10 und Return.

Ich sichere mit Clonezilla (in Pmagic enthalten), hat den Vorteil dass man
Windows und Linux Partitionen in einem Rutsch sichern kann. Sehr schnell.
Nachteil: Sie können keine Files sondern nur ganze Partitions wieder herstellen,
es ist gewöhnungsbedürftig unterstützt z.B. nur die Tastatur nicht die Maus,
Eintragung von „Häkchen" in Checkboxes: Leertaste. Zum Sichern verwenden sie
natürlich eine externe Platte. Formatiert in NTFS. Größe: Mindestens so groß wie
das was sie sichern wollen, also derzeit 500 - 2.000 Gigabyte. Die Platte sollte
nur dann mit dem Computer verbunden sein, wenn es für die Sicherung notwendig
ist. Sonst verschlüsselt ein Trojaner auch ihren Save, dann haben sie nichts
davon. Ich habe erwähnt dass Pmagic sein eigenes Betriebssystem mitbringt.
Basiert auf Linux, aber keine Angst: Das funktioniert auch wenn sie seit Jahren
auf ihrem PC nur Windows verwenden. Ja, es funktioniert auch, wenn auf ihrem
Computer gar kein oder jedenfalls kein funktionierendes Betriebssystem vorhanden
ist. Es gibt keinen Grund ein Save/Restore - Partitionierungs Tool mit dem
Internet zu verbinden (geht aber) daher kann uns auch der böseste Hacker nichts
anhaben. Natürlich ist es möglich und auch sinnvoll verschieden Arten von Daten
mit verschiedenen Tools zu sichern. Also z.B. Betriebssysteme mit Clonezilla,
Geschäftsdaten mit since Saves.

4. Anwendungsbeispiel
Wir werden jetzt immer konkreter.
Im Pmagic die Zeitzone und Tastatur einstellen, Logout oder Quit, Save Session,
Restart.
Als erstes sollten sie den momentanen Zustand des PC mit Clonezilla vollständig
sichern.
Sie starten Pmagic und dort GParted dann sehen sie ihre Partitions.
Wahrscheinlich haben sie mehrere Partitions aber nur eine richtig große die C:
Platte, vermutlich die erste oder zweite (bei UEFI) Partition. Diese beansprucht fast den
ganzen Plattenplatz (500 - 2000 GB).
Belegt ist sie vermutlich mit ca. 30 GB. Verkleinern sie diese Partition mit
GParted aus Pmagic auf ca. 120 GB. Achtung! Das kann dauern,vermutlich mehrere
Stunden. Sie müssen aber nicht dabei sitzen, können es auch über Nacht laufen
lassen.
Bitte bedenken sie: Windows 10 wird zwei mal im Jahr durch ein größeres Update
praktisch neu installiert. Dabei wird auch noch die alte Version ca. 14 Tage
aufgehoben. Für diesen Zweck müssen ca. 30GB auf der C Platte frei sein.
So eine neu Installation dauert auf meinem, eher schwachen PC, ca. 10 Stunden.
Eine neue Linux Release installiere ich in einer 3/4 Stunde.
Jetzt haben sie Platz für weitere Partitions. Eine für die Daten, kann
natürlich nicht sagen was sie brauchen, aber die Meisten werden auch hier mit
100 GB auskommen.
Wenn sie Ubuntu installieren wollen brauchen sie 2 Partitions: Betriebssystem
ca. 25GB, Daten 35GB aufwärts.
Windows Partitions werden mit NTFS Linux Partitions mit ext4 formatiert.
Sie sehen, viele werden mit 300 GB locker auskommen. Clonezilla sichert nur den
belegten Platz. Daher brauchen sie für eine Sicherung vielleicht 150 GB.
Auf 1TB Festplatte können sie also bis zu 6 Sicherungen unterbringen. Ich
empfehle 3 Sicherungen aufzuheben. Die anderen vorinstallierten Partitions
dienen Recovery Zwecken. Ich habe sie auf meinem PC gelöscht, kann das aber nicht
generell empfehlen.
Wenn sie z.B Ubuntu installieren wollen, so downloaden sie die entsprechende
Ubuntu Version (derzeit ist 18.04 empfehlenswert) spielen den ISO File auf einen
USB Stick, und führen die Installation unter Verwendung der vorher erwähnten
Partitions durch. Dass sie ihrem PC beigebracht haben, Betriebssysteme auch vom
USB Stick zu akzeptieren, eröffnet ihnen eine neue Welt.

5. Gratis und nützlich
Da ist als erstes unter Windows Freemaker zu erwähnen. Ein MUSS wenn sie ihren
PC als Medien Center betreiben wollen. Er kann Filme zusammen stückeln,
schneiden, konvertieren. Untertitel einfügen, Tonspuren isolieren. Kostet
nichts und hat fast keine Nachteile. Sie müssen nur darauf achten dass bei der
Installation nichts mit geladen wird, was ihre Browser beeinflusst. Für das
Konvertieren von CDs in mp3 Files (rippen) verwende ich iTunes (unter Windows).
Das hat die beste Bibliothek die auf Grund einer internen Nummer den Namen der
CD und die Titel erkennt (meist).
Nicht zu vergessen: Die wichtigste Eigenschaft eines Computers ist seine
Programmierbarkeit. Ich war den größten Teil meines Berufslebens als
Programmierer/Systemprogrammierer tätig. Kann also recht gut programmieren. Auch
habe ich den Mut kräftig am PC einzugreifen, einen feigen Systemprogrammierer
kann man nicht brauchen. Es wird sie nicht überraschen, dass alles, was sie zum
Programmieren brauchen, gratis ist. Und zwar in Linux und - das ist vielleicht
doch eine Überraschung - auch in Windows. In Linux verwende ich Python in
Windows Visual Studio Express und hier C# (= Csharp = Cis = Halbton über C [C
ist eine bekannte Programmiersprache]). Sie können aber auch Visual Basic oder
C++ und natürlich auch Python verwenden.
Wenn sie, wie ich, ihre eigene Android App programmieren wollen, brauchen sie
Android Studio und die Programmiersprache Java (auf beiden Systemen gratis).
Irgendwie versteh ich diese Politik nicht ganz, die Entwicklung einer
Programmiersprache ist ja wirklich sehr aufwändig und teuer - aber sei's drum.
Also, Android Apps zu programmieren ist schon kompliziert,
und die Beschäftigung lohnt sich nur dann, wenn sie das zu ihrem bevorzugten
Hobby machen wollen. Einfache Python Programme kann man aber relativ schnell
schreiben lernen und sich damit oft helfen. Für nähere Informationen verweise
ich in allen Fällen auf das Internet.

6. Fortgeschrittenes Anwendungsbeispiel
Jetzt sind wir ja schon ziemlich gut in der PC Administration, zum krönenden
Abschluss installieren wir Ubuntu.
Dazu als Vorbemerkung einige Worte zu den Device Bezeichnungen im Linux:
/dev/sda meist die interne Festplatte des PC
/dev/sda1 /dev/sda2 ... Partitionen der Festplatte
/dev/sdb /dev/sdc ... externe Festplatten oder USB Sticks
/dev/sr0 oder /dev/dvd DVD Laufwerk
Überblick: sudo fdisk -l
Wir laden Ubuntu 18.04 in der 64 Bit
Version herunter. Genauer: Wir laden nicht Ubuntu sondern den Ubuntu Installer
herunter. Dann spielen wir den ISO File in bewährter Weise auf einen USB Stick.
Wir Booten mit Stick. Wir erhalten ein Menü und wählen Ubuntu installieren. Wir
werden nach der Sprache gefragt und wählen vermutlich „Deutsch".
Nach Möglichkeit stellen wir eine Verbindung mit dem Internet her. Wir wählen
beide Checkboxes aus. Und nun das WESENTLICHE: Installationsart: Etwas Anderes
!!!!
Es erscheinen unsere Partitions. Wir wählen die Betriebssystem Partition
(erkennbar an der Größe und an der ext4 Formatierung) Change (Ändern)!! Es
kommt ein kleines Fenster. ext4, Einhängepunkt "/" Checkbox Formatieren anklicken.
Obwohl wir schon Deutsch gewählt haben ist die Tastatur englisch aber den "/" kann
man auch mit der Maus wählen. Dann ähnlich mit der Daten Partition nur ist der
Einhängepunkt hier "/home".

Rest einfach. Dauert etwas mehr als eine halbe Stunde.
Nach der Installation im Terminal:
sudo apt-get update
sudo apt-get dist-upgrade (kann lang dauern)
sudo apt-get install ubuntu-restricted-extras
sudo apt-get install libdvd-pkg
sudo dpkg-reconfigure libdvd-pkg
sudo apt-get install vlc (Media Player, kann fast alle Formate abspielen)
sudo apt-get install gparted aptitude

Jetzt können sie statt apt-get aptitude verwenden, erlaubt search Option.
gparted gibt es auch hier, nicht nur im Pmagic.
Eventuelle Fragen beantworten sie mit OK oder Yes, Ja.
sudo verlangt das Password, aber nur ein Mal alle 20 Minuten.
Sprachunterstützung komplettieren, Aktualisierungen installieren.
Wenn sie eine neue Release installieren, dann gehen sie genau so vor, nur wird
in der Daten Partition Formatieren NICHT angekreuzt. Dann bleiben E-mails
Hintergrundbild und Zugangsdaten für soziale Netzwerke erhalten. So soll es sein.
Davon Können Menschen die ihr Smart Phone wechseln nur träumen.
Wenn das erledigt ist
bekommen wir beim Neustart des PC ein Menü wo wir zwischen Ubuntu und Windows
auswählen können. Wenn wir das nicht wollen - lassen wir's bleiben.
Wenn es sie stört dass Ubuntu in der Auswahl an erster Stelle steht,
und Windows an letzter machen sie Folgendes:
(natürlich im Terminal)
cd /etc/grub.d
sudo mv 30_os-prober 07_os-prober
DANN: das Zauberwort
sudo update-grub

Nichts ist umsonst, auch wenn es gratis ist. An Linux muss man sich gewöhnen,
vieles wird im Kommandomodus im Terminal gemacht.

7. Fazit
So wie PCs angeboten und verkauft werden sind sie eigentlich unbrauchbar. Schon
klar: Woher soll der Hersteller wissen wie viele und wie große Partitions der
Kunde brauchen wird. Daher wird eben alles in der C: Platte gespeichert, und
mehr oder weniger raffinierte Tools sind dann zum Sichern - meist in die Cloud -
zuständig.

Einschub: Die Cloud hat zumindest zwei Nachteile:

A) Um auf Daten aus der Cloud zuzugreifen brauchen sie ein funktionierendes
Betriebssystem und einen Internet Anschluss. Das ist aber gerade dann wenn sie
einen Save brauchen nicht selbstverständlich.

B) Derzeit wird Speicherplatz in der Cloud günstig oder gratis angeboten. Wenn
viele aber abhängig geworden sind, werden die Preise hinauf schnalzen. Das ist
ähnlich wie das „Anfixen" im Rauschgifthandel.

Mein Vorschlag: In der Installationsphase wird dem Kunden die Möglichkeit
gegeben den PC zu „customisieren". Dann wird der Kunde aufgefordert einen USB
Stick einzustöpseln auf dem etwas ähnliches wie Partition Magic gespeichert
wird. Das BIOS ist natürlich so eingestellt dass es einen Boot vom USB Stick
akzeptiert. Das wäre ein echter Fortschritt.
Das Mindeste was man aber erwarten kann ist, dass zwei Partitions vorhanden
sind: Eine „kleine" (100 GB) für das Betriebssystem und ein große (400-1900 GB)
für die Daten.

Zweiter Teil

1. Über USB Sticks
Wir brauchen drei USB Sticks: Einen für Pmagic, einen für das Notfall System,
und einen für den Installer. Der USB Stick für das Notfall System sollte 8 GB
groß sein und in ext4 formatiert. Für die beiden anderen sind 4 GB völlig
ausreichend, und Filesystem FAT32. Wenn man USB Sticks kauft sind sie FAT32
formatiert. Wie gesagt, ist es auch auf USB Sticks und externen Festplatten
möglich Partitions anzulegen. USB Sticks sind auch geeignet mittelgroße
Datenmengen (4-32GB) zu übergeben. E-Mail Attachments sind meist auf 100MB
beschränkt, da hüpft man nicht weit. FAT32 hat eine Beschränkung von 4 GB
pro File, sollte das nicht ausreichen müssen sie NTFS als Filesystem verwenden.

2. Der Rettungs- Notfall USB Stick
Wir erstellen einen USB Stick mit Ubuntu. Das halte ich für zwingend. Begründung
- später. Wir formatieren einen USB Stick (Minimum 8 GB) mit ext4 und verzichten
auf eine Unterscheidung Daten - Betriebssystem.
Welche Ubuntu Variante soll ich wählen? Natürlich eine möglichst
„leichtgewichtige", die auch auf dem langsamen USB Stick halbwegs schnell
bootet und läuft. Ich kann Lubuntu und Linux Lite empfehlen. Also
ISO File herunterladen in der 32 Bit Version, damit der Rettungsstick auch auf
einem älteren PC funktioniert, und auf USB Stick spielen. Ich
brauche zwei USB Sticks, einen für den eben erwähnten Installer und einen auf
dem das Notfall System landen soll.
Die Installation verläuft im wesentlichen, wie im ersten Teil beschrieben. Wir
verwenden aber nur das Betriebssystem mit Einhängepunkt "/".
WICHTIG Das Gerät für den Bootloader ändern!!!
Wenn sie Das Rettungssystem beispielsweise auf /dev/sdd1 spielen,
dann verwenden sie für den Bootloader /dev/sdd.
Die Installation dauert erheblich länger als eine Ubuntu
Installation auf der Festplatte.
Ferner ist es vorgesehen die Befehle sudo apt-get update und sudo apt-get
dist-upgrade durchzuführen. Dann Aktualisierungen installieren.
Wenn man am Rettungs Stick Clonezilla und Gparted installiert, kann man sich
Pmagic sparen. Befehl: sudo apt-get install gparted clonezilla
(clonezilla kann nur über die Konsole aufgerufen werden).
Aufruf: sudo umount -a
sudo clonezilla
Dann ist alles was ich hier vorschlage gratis, bis auf die Hardware (USB Sticks,
Festplatte) natürlich.
Mit diesem Rettungs Stick kann man jetzt jeden PC so lange er hardwaremäßig in
Ordnung ist booten. Anschließend kann man wichtige Daten aus der C Platte auf
eine andere Partition, auf externe Festplatte oder USB Stick kopieren. Dann kann
man beispielsweise das Windows neu installieren oder zurückladen, und
anschließend die geretteten Daten zurück kopieren. Ob das alles immer
problemlos funktioniert kann ich nicht versprechen.
Eine weitere wichtige Funktion des Rettungssticks ist die Wiederherstellung
eines fehlerhaften Boot Records. Und das ist der Grund, warum der Rettungsstick
unbedingt ein Ubuntu Derivat enthalten sollte, dort ist nämlich der wichtige
Befehl sudo update-grub möglich.
Beispiel: Wir haben auf unserem PC Windows und Ubuntu installiert, Ubuntu in den
Partitions 5,6 Jetzt kommen wir drauf, dass wir die Partition 4 nicht
brauchen und löschen sie. dann wird aus den Partitions 5,6 - 4,5 und der PC
bootet nicht mehr. Also Rettungs- USB Stick ein stöpseln
Boot.
Das Zauberwort sudo update-grub eingeben
Boot.
Jetzt finden sie im Boot Menü des Rettungssticks auch ihr Festplatten Ubuntu.
Boot des Festplatten Ubuntus, entfernen des Rettungssticks.
Zauberwort sudo update-grub UND sudo grub-install /dev/sda !!!!
Hier kann ich gut erklären was ich in der Vorbemerkung mit der Hardware
Abhängigkeit aller Aussagen
meine: Wenn sie mehr als eine Festplatte im PC haben z.B. eine der jetzt so
beliebten SSD Platten, und eine herkömmliche Festplatte dann kann es leicht
sein, dass sie sudo grub-install /dev/sdb schreiben müssen.
Im Zweifel beides probieren, schadet vermutlich nicht.
Jetzt funktioniert wieder alles.
Auch die fstab müssen sie nicht ändern da die UUIDs gleich geblieben sind.
Das klingt jetzt sicher rätselhaft ist aber im Internet gut erklärt.

Ein Ubuntu USB Rettungsstick ist auch dann nützlich wenn sie nur Windows verwenden.

Rettungs Stick als Ersatz für xtra pc.
Im Prinzip das gleiche wie der hier beschriebene Rettungs Stick unter
Verwendung von lubuntu. Sollte auch funktionieren wenn die Festplatte kaputt
ist. Sie können aber auch eine wirklich kleine Linux Distribution verwenden
nämlich Puppy Linux. Diese hat nur 300MB und geht sich im Hauptspeicer locker aus.
Sie können also den USB Stick nach dem äußerst schnellen Boot auch entfernen!
Der Boot dauert 30 Sekunden, in weiteren 30 Sekunden steht die Wlan Verbindung.
Wenn sie aber noch eine funktionierende Festplatte haben können sie lubuntu
oder puppy auf dieser Platte installieren. Beides gratis! Ich habe xenialpup
installiert und probiert. Hat den Vorteil, dass sie ubuntu Software installieren
können, dass sie funktioniert kann ich nicht versprechen. Versuchen sie nicht
Grub4dos, sie können, wenn sie Pech haben, nichts mehr starten.
Puppy eignet sich nicht für den Rettungsstick, da es nicht möglich ist Ubuntu
zuverlässig zu starten (update-grub gibt es nicht).
Das Rezept zum erstellen eines Puppy USB Sticks:
Formatieren mit ntfs, damit sie auch Dateien über 4GB verwenden können.
(Sie erinnern sich an Pmagic und dabei an Gparted).
Installieren von xenialpup mit USB universal installer unter Windows.
Alternative: sudo dd if=..../xenialpup...iso of=/dev/sdx bs=1024M
sdx ... das Device dass dem USB Stick entspricht NICHT sda.
Soll der USB Stick später für andere Zwecke verwendet werden muss er neu
eingerichtet werden. Siehe: "So kann man sich helfen" letzter Absatz.
Dann Boot und frugal install auf zweiten USB Stick mit ext4 formatiert-
Hier kommen sie um Grub4dos nicht herum, passen sie auf dass sie das richtige
Device erwischen. NICHT sda.
Booten mit USB Stick (fehlt die Boot Markierung?).
Es erscheint das Quick Setup. Land einstellen, Zeitzone, Tastatur.
Ich kreuze set clock to utc und run video wizard an. OK drücken.
Am Schirm wollen wir nichts ändern - Quit. Connection: Wired or Wireless
(ich habe Wlan) dann frisbee. Heimnet anclicken connect password eingeben wenn
Verbindung hergestellt, erkennbar am Symbol rechts unten neben dem Laut -
sprecher, exit. Set default drücken. Fertig.
Dann im Menue Setup den Paketmanager wählen. Auf Werkzeug drücken
update database Reiter. Update now entspricht vermutlich dem apt update
im Ubuntu, Kleinen Hund anklicken Update entspricht vermutlich dem
Aktualisieren. Dann, auch spannend, Restart. Sie werden eine Menge gefragt.
Save Ja! Administrator sind wir, Save Bereich 2 GB ext4.
Welches Device sie wählen sollen ist schwer zu sagen. Jedenfalls NICHT sda.
Eventuell mit df oder fdisk -l im Terminal nachschauen.
Die Frage nach dem Save Bereich entfällt wenn sie einen ext4 formatierten USB Stick verwenden
Erst jetzt beginnt die "normale" Arbeit - Software Installieren, Mail einrichten,
Printer einrichten. Eventuell langpack-de installieren - Vorsicht anschließend
sind die selbst erstellten Icons am Bildschirm weg.
Zu den Icons am Bildschirm: Home (links oben) Pfeil hinauf usr share aplications
Dann erscheinen jede Menge Icons, welche sie wollen auf den Bildschirm ziehen.
Zu beachten: Sie haben jetzt einen Systembereich (2GB) aber schon
durch Software teilweise belegt und den Rest des USB Sticks, min. 13GB oder
29GB oder mehr. Diesen Bereich erreichen sie über /mnt/home.
Das ist schon ganz schön technisch.
Puppy kennt keine Passwörter und der Benutzer ist praktisch automatisch Administrator
Ob man das für einen Vorteil oder Nachteil hält bleibt jedem überlassen

Noch eine Bemerkung zu den Mails. Sie sind sicher ein wichtiger Bestandteil
jedes PCs. Gerade sie kann ich aber nicht in eine „Daten" Partition verlegen.
Im Notfall kann man versuchen den ganzen Users Bereich zu kopieren und nach
einer eventuellen Neuinstallation oder nach einem Restore von Windows wieder
herzustellen. Ob das klappt kann ich nicht versprechen. Habe aber einen
entsprechenden Test gemacht. Scheint zu funktionieren. Zum Kopieren des Ordners
Users verwenden sie bitte den Kommandozeilen Mode:
Eventuell müssen sie die Partition auf der Windows liegt mounten:
sudo mkdir /media/****/Windows
sudo mount /dev/sda1 /media/****/Windows
statt sda1 kann die C: Platte auch auf sda2 liegen.
sudo cp -ar /media/****/Windows/Users /media/****/Sichern/
**** ist der Vorname den sie bei der Installation angegeben haben. „Sichern“
steht für den Namen des externen Datenträgers den sie zum sichern verwenden.
Zum wiederherstellen umgekehrt:
sudo cp -ar /media/****/Sichern/Users /media/****/Windows/
Empfehle wie so oft Ubuntu. Dort landen die Mails automatisch in der Daten
Partition. (Jedenfalls bei Thunderbird, das ich verwende).
Überhaupt sollte man so oft wie möglich Windows vermeiden. Linux Systeme sind
praktisch frei von Viren und gratis. Auch das Problem dass sie ständig mit
Werbung belästigt werden haben sie dort nicht, oder nur im bescheidenem Ausmaß.
Sollten sie tatsächlich Linux installieren kommen sie um eine Linux Einführung
nicht herum. Ob sie die als Buch kaufen oder aus dem Internet beziehen, ist
Geschmackssache. Eine Empfehlung kann ich nicht abgeben, da ich beruflich mit
dem sehr ähnlichen UNIX konfrontiert war und keine Einführung gebraucht habe.
Halte jedenfalls die Bücher von Herrn Kofler für besonders gelungen.

3. So kann man sich helfen
Mancher hat sich wahrscheinlich schon über das sichere Entfernen gewundert und
gefragt wozu das gut ist. Erklärung: Bei Änderungen sind die Buffer noch im
Hauptspeicher und nicht auf dem Datenträger. Erst beim Schließen (close)
oder beim Herunterfahre werden
sie physisch geschrieben (deshalb dauert das „Herunterfahren" manchmal
auch lange). Das sichere Entfernen erzwingt das physische schreiben
der Buffer. Es ist also nur dann notwendig, wenn an dem externen Datenträger
etwas geändert wurde. Dazu gehört auch Löschen Umbenennen ……….
Oft wird aus Sicherheitsgründen das sichere Entfernen immer empfohlen.
Wenn sie bei einer Festplatte (USB Stick) das sichere Entfernen vergessen haben,
müssen sie die Platte eventuell reparieren. Rufen sie unter Windows die Eingabe
Aufforderung im Administrator Mode auf und geben sie chkdsk /F x: ein. x: steht
für die Platte die sie reparieren wollen. Das funktioniert für NTFS oder
FAT formatierte Datenträger. Geben sie chkdsk /F c: ein (Systemplatte)
dann wird das chkdsk erst beim nächsten Boot durchgeführt. Microsoft teilt also
meine Ansicht (Erster Teil Punkt 3)! Unter Linux verwenden sie:
sudo umount /dev/sdxn
sudo fsck.ext4 /dev/sdxn

Wenn es so aussieht als wäre eine Platte oder ein USB Stick total zerstört
und nicht mehr brauchbar dann versuchen sie unter GParted den Punkt Gerät,
Partitions Tabelle erstellen. Falls sie den USB Stick als Boot Medium verwenden
wollen, boot Markierung setzen. Das hat mir schon oft geholfen. Noch eine
Bemerkung: Geben sie nicht zu früh auf, das gilt generell. Oft werden sie beim
dritten oder vierten Versuch doch das gewünschte erreichen. So kann man sich
auch bei Problemen oft mit einfachen Mitteln selbst helfen. Man muss nur wollen!


Dritter Teil

Multi Media

Sie haben sicher schon bemerkt, dass mir Musik und Filme ein besonderes Anliegen
sind, daher sei auch dieser Materie ein Kapitel gewidmet.
Im Folgenden rede ich meist von Linux (Ubuntu).

1. Herunterladen
Dazu eignet sich besonders die Plattform Youtube,sie bietet eine Fülle von
Musik, Filmen, Hörbüchern.
Download: youtube-dl muss installiert werden: sudo apt-get install youtube-dl
Aufruf im Terminal:
youtube-dl https://www.youtube.com/..........
oder wenn sie nur am Ton interessiert sind:
youtube-dl -x --audio-format mp3 https.......
Erlaubt download von Youtube, Dailymotion, und Mediatheken z.B. Servus TV, ZDF
ORF.
Und/oder 4k Video downloader, von der Homepage downloaden.
Und/oder mediathekview auf Windows oder Linux.
ORF Programme kann man auch mit einem Chrome Plugin herunterladen.
Das Meiste, das sie interessiert können sie also bequem, legal und gratis
herunter laden.

2. Rippen
CD ... iTunes
DVD .. dvdrip freemaker
CD Ripp bewirkt, dass die Nummern in mp3 Files umgewandelt werden,
wobei der CD Name und die Titel der Nummern erhalten bleiben. DVD Ripp
erlaubt die Umwandlung des Hauptfilms in eine mp4 oder avi Datei.

3. Bearbeiten
ffmpeg !!! Erlaubt alle Arten von Bearbeitung, Filme und Musik.
Z.B. Tonspur entfernen und durch eine Andere ersetzen ...
Eine Zeitlang war davon die Rede ffmpeg durch avconv zu ersetzen, hat
sich aber wieder aufgehört.
brasero Brennen von CDs und DVDs.
freemaker (windows)
Wave Editor entweder Audacity (Linux gratis) oder einen gekauften unter Windows.
Ich habe mir Wavepad von NCH geleistet, kostet aber 40 Euro.
Alle diese Werkzeuge müssen installiert werden.

4. Konvertieren von DVDs
dvdbackup -M -i /dev/sr0
dvdbackup muss installiert werden.
/dev/sr0 ist auf meinem PC für das DVD Laufwerk gültig, auf ihrem könnte es
anders sein zB. /dev/dvd. Sie können es aber herausfinden: Starten sie VLC,
Medium Medien öffnen, dann wird es angezeigt.
genisoimage -dvd-video -o /home/...../xxxx.iso yyyy
..... Name den sie bei der Installation angegeben haben. xxxx grundsätzlich
beliebig für den ISO File (Leerstellen vermeiden, eventuell durch
Unterstreichungszeichen (_) ersetzen. yyyy Name des Directories, dass von
dvdbackup kreiert wurde. Entspricht im Wesentlichen der DVD Bezeichnung,
ausgenommen Groß - Klein - Buchstaben. Hier sind Leerzeichen nicht zu vermeiden.
daher "yyyy" wenn Leerzeichen vorhanden.
Der entstehende iso File kann mit VLC abgespielt werden.

5. Untertitel
Files mit der Endung srt enthalten Untertitel im txt Format.
Wenn die srt Datei im selben
Folder und mit dem selben Namen (ausgenommen die Endung) angelegt wird,
berücksichtigt VLC die Untertitel. Freemaker erlaubt es Untertitel fest mit dem
Film zu verbinden. Untertitel Dateien müssen im Format uft-8 gespeichert sein,
damit Umlaute und scharfes s richtig dargestellt werden.


Vierter Teil

Nützliche Tipps

Legen sie eine Datei (natürlich in einer Data Partition) an in der sie die
Registrierungsschlüssel ihrer gekauften Software ablegen. In manchen Fällen
brauchen sie auch noch eine E-Mail Adresse. Ferner sollten sie auch die Setups
der Software in einem eigenen Ordner speichern. (Und eventuell umbenennen -
sonst wissen sie später nicht mehr wozu setup.exe gut ist).
Wir ergänzen also unser Mantra:

Partitionieren - Sichern - Überblick behalten

Den Software Entwicklern ist es natürlich bewusst, dass die meisten Menschen mit
PCs nur sehr mangelhaft umgehen können. Sie haben also etliche Systeme
geschaffen die den Benutzern die Handhabung erleichtern sollen, aber
gleichzeitig eine Abhängigkeit vom jeweiligen Hersteller erzeugen.
Der Kunde oder Benutzer wird in also in eine Abhängigkeit getrieben.
Empfehle natürlich darauf keinesfalls rein zu fallen. Ausschließlich sie selbst
sind für ihren PC verantwortlich. Partitionieren und Sichern ist die Devise.

Wäre es nicht nett den PC remote über das Smart Phone steuern zu können?
Das geht! Am ehesten über Teamviewer, gibt es für Windows und Linux, funktioniert
aber nur über Windows einwandfrei.

Sonstige Software
SFK, Swiss File Knife ist nicht so bekannt aber sehr nützlich. Natürlich
für PC Administration, ich kann halt nicht aus meiner Haut heraus.
Installation: Etwas exotisch - sudo chmod +x sfk191-linux-64.exe
sudo cp sfk191-linux-64.exe /usr/bin/sfk
Geht sicher anders auch.
In Windows: Eingabeaufforderung im Administration mode, cd (richtiger Downloads)
copy sfk175.exe c:\Windows\System32\sfk.exe
Dann kann in der Eingabeaufforderung oder in der Powershell sfk (mit oder ohne
Admin. Berechtigung) sfk aufgerufen werden.

wine : Erlaubt Windows .exe Files unter Linux abzuspielen.

Fünfter Teil

Ausblick

Vielleicht sind sie auf den Geschmack gekommen, und wollen sich tiefer für das
Innenleben eines PC interessieren. In diesem Fall empfehle ich als Hilfsmittel
den unbekannten, für den ernsthaft interessierten aber unentbehrlichen
Hex Editor. Er erlaubt das Innenleben von Files zu erkunden. Installation:
sudo apt-get install ghex. Natürlich gibt es auch für Windows jede Menge
Hex Editoren. Wir kommen jetzt zu einer interessanten Frage:
Was ist eigentlich die Grundeinheit des Speichers: Das Bit? das Byte? oder das
Wort? Das Bit ist eindeutig, eine digitale Stelle kann also 0 oder 1 sein.
Das Byte kann 8 oder 9 Bit lang sein - meist aber 8 Bit. Das Wort sind meistens
4 Byte aber manchmal auch 8 Byte, es ist ihnen sicher schon 32 oder 64 Bit
Software aufgefallen das entspricht einem 4 Byte bzw. einem 8 Byte Wort.
Ein Byte wird häufig in 2 Gruppen von 4 Bit unterteilt. Jede dieser Gruppen
entspricht einer Hex Ziffer (0-9,a,b,c,d,e,f). Ein Byte lässt sich also
durch 2 Hex Ziffern darstellen. Wenn sie das mathematisch überfordert, glauben
sie es einfach.
Einige Bemerkungen zur ASCII Tabelle: Ein Byte kann 256 Zeichen verschlüsseln
(2 hoch 8) entspricht den Zahlen 0-255. Die ersten 32 Stellen sind undruckbaren
Sonderzeichen vorbehalten zB. cariage return, line feed auf die später noch
eingegangen wird. Dann kommt die Leerstelle, die Ziffern die Großbuchstaben
die Kleinbuchstaben, und viele Sonderzeichen, die sie im Prinzip auf ihrer
Tastatur sehen. Dafür werden aber nur 96 Zeichen benötigt,
die restlichen 128 sind also besonderen Zwecken vorbehalten.
Wie sieht z.B. ein gewöhnlicher txt File intern aus, das ist gar
nicht so einfach wie man vielleicht glaubt. Kenntnisse sind aber für die
Programmiertätigkeit unerlässlich. Erinnern sie sich an die gute alte
Schreibmaschine? Da hat man am Ende einer Zeile den Wagen zurückgeschoben und
den Zeilenvorschub Hebel betätigt. Das hat sich auch noch in der EDV des 21.
Jahrhunderts erhalten. Eine Zeile (ein Satz, ein record) einer txt Datei wird
mit carriage return (Wagenrücklauf) line feed (Zeilenvorschub) abgeschlossen.
ASCII cr lf, Hex 0d 0a. Das gilt für Dateien die unter Windows erstellt wurden.
Unter Linux gilt nur lf = 0a als Abschluss. ASCII kennt in der 7 Bit Version nur
die 26 Buchstaben (groß und klein), keine Umlaute oder scharfes s. Man kann sie
aber dennoch verwenden. Wie sie dargestellt werden hängt von der Kodierung ab.
Da gibt es viele, aber die wichtigsten sind utf-8 und latin1. Statt latin1 ist
auch noch ISO 8859-1 oder ANSI üblich sonst wär's zu einfach. Babylonische
Sprachverwirrung ist für die Verhältnisse der EDV ein zu schwacher Ausdruck.
Man sollte eine möglichst große Stadt heranziehen und also von einer New Yorker
oder Pekinger Sprachverwirrung reden. In latin1 werden die
Umlaute und das ß durch ein Byte dargestellt, in utf-8 durch zwei Byte. In
einer unter Windows in utf-8 Kodierung erstellten Datei habe ich noch drei Byte
Header gefunden: Hex: ef bb bf. Legt angeblich irgendeine Reihenfolge fest.
Versteh ich auch nicht. Wenn keine Umlaute und kein ß vorhanden sind und der
Header fehlt sind die beiden Typen nicht zu unterscheiden.
Ein Murks der Sonderklasse.
Die Kodierung ist bei Untertiteln wichtig. Also Dateien mit dem Anhang „.srt“
Sie müssen utf-8 Dateien sein, damit die Umlaute und das ß richtig dargestellt
werden. Sonst erscheint ein schwarzes Feld mit einem Fragezeichen.
Sie verzeihen diesen kleinen Ausflug ins „höhere“ Multimedia.
Wollen sie wissen wie die Struktur einer Platte intern aussieht? Machen sie
Folgendes:
Linux, Kommandozeile
sudo dd if=/dev/sda of=Struktur bs=512 count=20
Die Datei Struktur schauen sie sich dann mit ghex an.
Mit dd müssen sie aufpassen, dieser unscheinbare Befehl ist ungemein mächtig.

Sechster oder Bonus Teil

Das Geheimnis der Giga Bytes

Literatur:
Christian Morgenstern hat vermutet, dass der Gig-ant zum Elef-ant degeneriert
ist, und der ist von Ausrottung bedroht, sodass er keine Gelegenheit haben wird
als Null-ant diese Welt zu verlassen.

Technik:
In den Späten 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hielten die
Großrechner am Markt Einzug. Die IBM 360 hatte sagenhafte 64 KB Hauptspeicher.
64 * 1024 Bytes. Damals hat es sich eingebürgert in der EDV ein Kilo
nicht mit 1000 sondern mit 1024 (2 Hoch 10) zu interpretieren.
So Quasi ein Rabatt von 2,4 % - besser wie nix. Bei Mega Bytes =
1024*1024 = 1.048.576 sind das schon 4,9 % - immerhin. Beim Giga Byte heute die
Grundeinheit 1024 ** 3 = 1.073.741.824 sieht man 7,4 %. Beim Tera Byte
(1.099.511.627.776 oder 2 ** 40 oder 1024 ** 4) sind es - erraten - 10 %.
Spätestens jetzt haben die Hersteller von USB Sticks und externen Platten
gemeutert. Wir verdienen so schon nichts – warum sollen wir noch über 7 % Rabatt
geben. Und sie haben es durchgesetzt,dass in ihrer Branche das Kilo zu 1.000
das Mega zu 1.000.000 und das Giga zu 1.000.000.000 und das Tera 10 hoch 12
gerechnet wird, wie in der Steinzeit. Hätten sie je vermutet dass sie so große
Zahlen im privaten Umfeld verwenden werden? Als kleines „Schmankerl“ entspricht
Billion im englischen der Milliarde im deutschen. Das englische kennt nur die
-on Zahlen nicht die -arde Zahlen. Für die meisten Menschen, auch für viele
Journalisten, ist das zu hoch.
Es beginnt kompliziert zu werden, wenn man beispielsweise
einen USB Stick am PC anschaut, wo das GB 1.073.741.824 Byte sein sollte.
Dort ist dann ein 8 GB USB Stick nur 7,45 GB groß. Oder etwas größer da auch der
aus Modulen besteht die vermutlich 512 MB groß sind. Aber nicht verzagen,
auch in 7,45 GB bringt man einiges unter. Rechnen sie eine Buchseite zu 30
Zeilen á 30 Zeichen. Das heißt 1KB pro Seite. Das heißt 1/2 MB pro 512 Seiten.
Das heißt EIN GB reicht für 2.000 (umfangreiche) Bücher. Für eine private
Bibliothek schon recht ordentlich. Klar, in der Praxis enthalten viele
Bücher Fotos und/oder Grafiken da schaut das alles schon anders aus.
Dennoch halte ich das Resultat für beeindruckend.

Meine Zahlenkompetenz habe ich jetzt jedenfalls eindrucksvoll unter Beweis
gestellt.

Siebenter oder Schluss Teil

Glossar
Betriebssystem
(Operating System)

Hauptprogramm des Computers teilt den Prozessen Zeit und

Platz zu, verwaltet I/O s und allgemein die Hardware.

Häufigste Betriebssysteme: Windows, IOS (Apple), Linux.

Bios ........... Schnittstelle zwischen Hardware und Betriebssystem.
Boot ........... Start des Computers.
Buffer ......... I/O s werden so gemanaged dass immer ein / mehrere Datenblöcke

gelesen oder geschrieben werden. Einen solchen Block im

Hauptspeicher nennt man Buffer.

Download ....... Das beliebte Herunterladen braucht man wohl nicht zu erklären.
File/Directory . Statt Directory wird oft auch Folder verwendet.

Datei/Ordner (Katalog). In Windows und Linux Struktur für die

Daten. Beachten sie: Windows unterscheidet nicht zwischen Groß

und Kleinschreibung, Linux sehr wohl. In Linux können sie

Dateien

oder Ordner mit einem führenden „.“ anlegen und sie sind dann

im Normalfall unsichtbar. Gutes Beispiel für die in der EDV

übliche babylonische Sprachverwirrung.

Filesystem .... Speicherungsmethode der Daten auf der Platte. Unter Windows:

FAT16 (veraltet) FAT32 NTFS unter Linux ext3 (veraltet) ext4.

Linux kann natürlich auf Windows Partitions zugreifen, Windows

hat natürlich keine Ahnung von Linux Filesystemen

Wenn sie mit Ubuntu auf Windows Daten zugreifen wollen

müssen sie unter Windows den Schnellstart ausschalten.

Außerdem wird dadurch der Start von Windows schneller.

(Eh logisch).

I/O ............ Input/Output - Lesen/Schreiben
Option ......... Meist ein Befehlszusatz der bestimmte Eigenschaften des

Befehls auslöst.

Overhead ....... Ein schwieriger Begriff, am ehesten mit Verwaltungsaufwand

verwandt.

Performance .... Geschwindigkeit, Effizienz
Prozess ........ Im Wesentlichen ein Programm, das im Computer läuft.
Recovery ....... Wiederherstellung bezogen auf das Betriebssystem.
Restore ........ Wiederherstellen der Daten.
Save/Backup .... Sichern durch Kopieren der Daten auf eine externe Platte

oder in die Cloud.

Systemplatte ... Platte (Partition) auf der das Betriebssystem liegt.

Nachbemerkung
Das Meiste, das ich ihnen vorgestellt habe ist gratis.
Wenn man die grundlegenden Befehle verwendet zB. ffmpeg so ist es immer
gratis, man zahlt nur für die grafische Oberfläche.
Es zeigt sich aber ein Trend zu bezahl Modellen. Pmagic war vor einigen Jahren
noch gratis, jetzt kostet es etwas. Ähnliches gilt für freemaker.
Der Völkerfrühling des Internet, geht also langsam zu Ende.
Der Vollständigkeit halber noch einige Worte über Legacy und UEFI
Das alte BIOS wurde durch UEFI abgelöst, aber das alte funktioniert noch
und wird jetzt als Legacy bezeichnet. Der MBR (Master Boot Record) wurde durch
GPT (GUID Partition Table) ersetzt. Diese Master Records
befinden sich im
Sektor 0 also ganz am Anfang der Festplatte
GPT erlaubt Festplatten >2TB.
Da ich derzeit mit 512 GB locker auskomme
(allerdings habe ich Musik und Filme auf 3 TB externen Platten)
werde ich das Zeit meines Lebens (bin jetzt 70) vermutlich nicht brauchen.
Also falls sie vorhaben bei Legacy zu bleiben, schalten sie Secure Boot aus.
EFI oder UEFI hat den Vorteil, dass es auch die Maus unterstützt nicht nur die
Tastatur. Es ist farbig, moderner halt.
Hoffe zum besseren Verständnis und Verhältnis Mensch - PC beigetragen zu
haben Viele können kleinere Reparaturen oder Verbesserungen bei Haus, Wohnung,
Auto selbst durchführen. Empfehle diesen Ehrgeiz auch beim PC. Er ist zwar
nicht so teuer aber mindestens so kompliziert wie ein Auto.

Fazit
Sollten sie diese Tipps zumindest zum größten Teil befolgen, so steht ihr PC auf
einem soliden Fundament. Aufbauend können sie dann spielen, soziale Medien nützen,
sex dimensionale virtuelle Realitäten genießen, den Strom aus den Wolken verfolgen,
podcasten, was auch immer.

Belohnung:
Wer bis dahin durchgehalten hat verdient eine kleine Belohnung
Es ist ihr Mann download

Das ist ihre Frau download

Wenn sie nicht wissen wie sie personlisierte KLlingeltöne auf ihrem Smart Phone
installieren, fragen sie wie immer Dr. Google.

Lob, Kritik, Fragen, was auch immer, schreiben sie bitte ins Gästebuch